Mit diesen Tourenvorschlägen möchte ich euch in Coronazeiten vom Sofa runter schieben, raus zu gehen in die Natur um Sport, Spiel, Fitness, Spiritualität und Kultur ohne Plastik aber mit Spaß zu erleben. Die Idee hinter dem Blog war die Überlegung wie können wir uns fit halten auch wenn alle Studios und Vereine geschlossen sind.

Dies ist ganz einfach, nur mit ein wenig Aufmerksamkeit und Fantasie links und rechts des Pfades zu wandeln oder manchmal einfach spontan und intuitiv quer-Feld-ein durch den Wald geheimnisvollen Zeichen zu folgen. Es ist bekannt, dass Aktivität in der Natur oder im Wald das Immunsystem um ein Vielfaches besser trainiert als in einem muffeligen Fitness- oder Yogastudio. Ich will zeigen, dass es Orte gibt wo man den gleichen oder besseren  Effekt erzielen kann als mit teuren Fitnessgeräten, und dies umsonst und draußen.

Alle Touren sind in weniger als einer Stunde Autofahrt von Bonn aus gesehen zu erreichen, mit den Öffentlichen ein wenig länger.

Alle Ausflüge sind taufrisch von mir selbst kreiert und ausprobiert und max. 2-3 Wochen alt. Sie berücksichtigen auch die neuesten saisonalen lokalen Besonderheiten als auch die aktuelle Coronaentwicklung. Ich versuche jede Woche eine neue Tour anzubieten.

Sie sind bestens geeignet für Sportler, Läufer, Trekker, Kultur, Spiritualität, Geologie - und Technikinteressierte, aber es wird meist auch eine Familienvariante mit dabei sein. Ich achte auf Umweltaspekte und versuche die Kosten möglichst gering zu halten. Manchmal kommt man auch zurück ohne das Haushaltsbudget zu belasten, z.B. bei  Ausflügen in die Eifel, wenn man zwei Kisten an einem der vielen öffentlichen Mineralbrunnen abfüllt und dadurch das Benzingeld wieder drin hat. Ich achte auch auf saisonale lukinarische Angebote, wo z.B. auch am Wochenende lokale Spezialitäten offeriert werden. Häufig findet man auch originelle Kunst, kleine (Hof-)Lädchen oder Tierisches für die Kids.

Verlaufen ist schön!

Diese insgesamt 5-tägige Tour nach Frankreich bietet wohl das Maximum was momentan an Winterspaß unter Covid-Bedingungen in Europa mit gutem Gewissen noch möglich ist.

Basis war ein Hotel in Colmar im Elsass. Anreise von Bonn ca. 420 km in gut 4 Stunden. Ich hatte den Grenzübergang Breisach gewählt. Die Einreise nach Frankreich ist gar kein Problem, ohne Kontrollen. Wie bei uns sind Ausgangssperren ab 20 Uhr und die üblichen Covidmaßnahmen zu beachten. Die Covidlage in Frankreich hat sich im Vergleich zu Deutschland entschärft, deshalb sind viele Geschäfte noch offen und vor allem, man kann im Hotel übernachten! Das war mein eigentliches Argument für diese Spontantour!

Aber auch die derzeitige Traumschneelage! Seit vielen Jahren hatte es nicht mehr so viel tollen Pulverschnee in den Mittelgebirgen! Am Ende der Tour hatten wir am Lac Noir in 1200 m Höhe fast 1 m !!! Schnee, Tendenz steigend. Perfekte Bedingungen für Wintersport auch ohne Lifte. Dafür sind die Wintersportgebiete in den Vogesen perfekt aufgestellt. Z.B. am Lac Noir 1200, ca 30 km von Colmar entfernt, stehen 80 km ideal gespurte Langlaufpisten aller Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Die Tafel rechts zeigt eine Auswahl von 4 bis 40 km Länge. Ganz wichtig war auch eine entspannte Anreise zu den Wintersportzentren. Da es kaum deutsche, holländische und belgische Touris gab, waren Parkplätze und Pisten relativ wenig frequentiert, ganz im Gegensatz zur deutschen Seite im Schwarzwald, wo das absolute Chaos herrscht. Ich bekam immer einen Parkplatz fast direkt an den Einstiegsstellen für die Pisten. Einfach genial und besser als in sonstigen Jahren. Auf den etwas längeren Langlaufpisten traf man kaum Läufer, vielleicht 1-2 Leutchen per Kilometer. Die Pisten sind täglich frisch gespurt und führen durch unberührte tiefverschneite Wälder und Höhen. Gänsehautgefühl garantiert! Da habe ich sehr gerne die 7 € pro Tag für die Instandhaltung hingelegt. 

Total hip sind momentan auch Schneeschuhwanderungen. Schneeschuhe und LL-Ski können ntürlich vorort ausgeliehen werden. Auch einige Schneeschuhpfade werden gespurt und sind perfekt ausgeschildert. Ich war jedoch auch mit meinen Wanderboots mit gutem Profil bestens im Schnee unterwegs, da die Schneeschuhwanderer schon Wege gebahnt hatten. Die meisten Sommerwanderwege können dadurch auch im Tiefschneewinter begangen werden. Nur ist es im Winter einfach noch einen Kick schöner. Allerdings war mir an einigen alpinen Passagen doch ein wenig mulmig, aber zum Glück waren die Wege dort mit Seilen gesichert. 

Ich möchte im Folgenden ein paar Touren die ich zwischen dem 31.12.20 und  3.1.21 gemacht habe vorstellen. Auch möchte ich das Elsass mit seinen wunderschönen Städtchen Colmar und Kayserberg kurz erwähnen.

TOURENBESCHREIBUNGEN kommen nach!!

Und das wohl Wichtigste: Die Covidbedingungen bei der Rückreise über die Grenze nach Deutschland. Eigentlich kein Problem, wenn man sich ein wenig auskennt :-). Da wir ja alle verantwortungsbewusste Sportler sind und uns an die Regeln halten, sehe ich gar kein Problem diese Tour wegen Covid nicht zu unternehemn. Im Gegenteil, ich verbrachte Silvester alleine im Hotel (es gibt auch noch viele genial-schöne Unterkünfte, Fewos, Hütten in der Wildnis, etc. zu buchen) und zudem waren die Wintersportgebiete einiges weniger überlaufen als derzeit in Deutschland. Ich sehe auch keinen Grund warum der Schwarzwald kein Risikogebiet darstellt, jedoch die Vogesen, wobei die Gebirge gerade mal 50 km auseinander liegen. Covidregeln machen nicht immer wirklich Sinn. Ich fühlte mich in Frankreich auf jeden Fall sicherer als hier in Deutschland und die Tour war Spaß pur!

Merkmale:

Anfahrt: ca. 60 km von Bonn, 35-45 min mit PKW über A61

Typ: Ganztagestour, Fitness, Laufen, Trekken, Mineralwasserkur, Rodeln im Winter, Baden/Wassersport im Sommer, Vulkangeologie, familiengeeignet

Distanz: 12,6 km Tour zum Gänsehalturm (Aussicht), ca. 5 km Familienrunde

Laufen/Wandern Quotient: ca. 70% Gansehalsturm, 80% Familienrunde

Diese ganz spezielle Tour führt uns in die Eifel nach Rieden, einem kleinen Dorf im Nettetal unweit der Ausfahrt Wehr an der A61. Am ausgeschilderten Waldsee Rieden starten 3 der vom Zweckverband Vulkanregion Laacher See geförderten Traumpfade. Dies sind gut ausgebaute Wanderwege die auch einiges Interessante am Rande des Pfades bieten. Diese Wege bildeten meine Erlebnisbasis. Ich stiess links und rechts der Pfade auf spannende und sportlich ambitionierte Abenteuer, die ich kurz beschreiben möchte. Die Touren selbst können gegoogelt oder über denZweckverband runtergeladen werden.

Vorschlag 1: Waldseepfad Rieden, 5 km

Beide vorgeschlagene Touren bieten eine perfekte Melange aus Fitness, Mineralwasserkur und Laufen, im Winter auch Rodeln. Momentan sehr zu empfehlen, da Fitnesstudios geschlossen sind! Direkt am See hinter dem Inselhotel befindet sich eine nagelneue top-moderne Outdoor-Fitnessanlage, die frei zugänglich ist. Die Übungen sind sehr gut beschrieben arbeiten mit Gewichten und dem Eigengewicht. Super auch bei Rückenbeschwerden und Handyrücken! Für meine Bedürfnisse ein kompletter Ersatz des Studios und das draussen. Super!

Ca 600m see- und bachaufwärts befindet sich das zweite Highlight der Tour: der Heilbrunnen. Hier sprudelt leckerer, leicht säuerliches und pritzeliges Mineralwasser aus dem Vulkanboden. Ist in Rieden leicht mit dem PKW erreichbar, man kann kistenweise Wasser abfüllen, für nix! Besser und frischer als jedes Biowasser aus dem Getränkemarkt. Für mich lohnte sich die Tour schon wegen der Halbkörperwasserkur und der Entgiftung. Einfach das Wasser ins Gesicht und losjoggen und viel, viel trinken, genial! Einen weiteren öffentlichen Brunnen findet man ca 1 km talabwärts, ein Parkplatz ist ausgeschildert mit "Heilbrunnen Volkesfeld". (von dort startet übrigens ein weiterer empfehlenswerter Traumpfad). Das Wasser beinhaltet soviele Mineralien, dass sich sogar der Bach rötlich-braun färbt von den Fe-Ionen.

Die kleine Familienrunde kann auch gut gelaufen werden, ein Hügel ist gut geeignet zum Rodeln, eine Aussicht bietet Abkürzungs- und Umwegsoptionen quer durch den Wald zurück zum See. Im Wald versteckt oberhalb der Feriensiedlung befindet sich ein internatiobnales Wikingercamp, lustig für Kids.Der Pfad ist mit Ausruhebänken ausgestattet, die sich gut für Gymnastikübungen eignen. (Armstützen, Beugeübungen). Am See selbst gibt es ein Pizzeria die sehr leckere Pizzen zum Mitnehmen anbieten, schon ab 4,50 €. Leider schliesst die Pizzeria vom 21.12. bis 28.1. Also besser Verpflegung mitnehmen, wie gesagt Wasser gibts genügend. Ich bin die Runde mit Übungen in 1 Stunde gegangen. Unterhalb des Badesees gibt es einen geologischen Aufschluss mit Informationen zu dem vulkanischen Ursprung dieser Gegend. Wer möchte kann Hammer und Meissel mitnehmen.

Tour 2: Gänsehalsaufstieg, 12,5 km

Diese Tour kann sportlich angegangen werden. Den erste Kilometer läuft man parallell mit Tour 1, also Fitnesspark und Mineralquelle inklusive. Danach geht es den Berg hoch auf über 500m Höhe (Schnee!) zum Fernmelde-Gänsehalsturm. Von dort hat man eine wunderschöne Aussicht auf die vielen Eifelvulkane bis his zum Laacher See. Ich bin hochgetrekkt und runter gelaufen, nett durch Wald und Täler. Es gibt Abkürzungen, man kann sich nicht verlaufen beim runterrennen. Ich brauchte 2 Stunden hierfür, danach lecker Pizza und erquickendes Mineralwasser!

Auf dem Weg nach Rieden in Weibern gibts es frische Forellen, auch am Wochenende!

Noch mit leichtem Muskelkater in den Beinen vom Langlauf in den Vogesen am Tag zuvor, zog mich der frische Schnee in der Eifel magisch an. Gedacht als After-Work-Tour startete ich um 15 Uhr wiederum nach Rieden in der Eifel bei Kempenich. Dieses Mal begann ich die gut ausgeschilderte Tour vom Zentrum von Rieden am Parkplatz des Sauerbrunnens (dieser war allerdings wegen Frost abgeschaltet, jedoch der Heilbrunnen bei den Rieder Mühlen sprudelte noch). Dadurch konnte ich die Strecke um etwa 2 km auf 10,5 km abkürzen und es ging direkt von dort aufwärts. An dem Tag war es im Tal noch grün und es war im unteren Teil gut zu laufen. Jedoch nahm die Schneehöhe mit der über-NN-Höhe schnell zu und im oberen Teil wurde der Weg teilweise eisig. Deshalb war ich froh gute Wanderstiefel mit aureichend Profil gewählt zu haben. Nach ca. 30 min erreichte ich in der Winter-Wonder-Welt den Gänsehalsturm in knapp 600m Höhe. Der Fernmeldeturm hat eigens eine durchgehend geöffnete Aussichtsplattform und in 27 m Höhe hat man eine wunderschöne Aussicht über große Teile der verschneiten Eifel. Alleine wegen des Ausblicks lohnt sich der Aufstieg. Zurück ging es im Laufschritt schnell bergab, teilweise den Hang hinunter gerutscht, sodass ich ca.17 Uhr während der Dämmerung wieder imTal war.

Zeitpunkt und Ort waren gut gewählt um den Besucherströmen in den Eifelschnee zu entkommen. Bei Anreise kamen mir Schlangen von rückreisenden Tagesausflüglern auf der B 412 entgegen, auch waren die Hügel nahe der A 61 überfüllt mit rodelnden Tagestouristen. Aber schon 6 km weiter traf ich auf der gesamten Wandertour gerade mal 2 Familien und 5 Hunde, also absolut Covid-sicher!

Zum Abschluß füllte ich wieder meine Mineralwasservorräte am Heilbrunnen bei den Rieder Mühlen auf! Ein perfekter Nachmittag!

Von uns Tiefländern im Rheintal quasi unbemerkt hat sich ab 400 m Höhe über Nacht eine wunderschöne, ca. 15 cm dicke Neuschneeschicht gebildet. Das heisst, wieder raus in die Eifel! Eine weitere Nachmittagstour ins inzwischen bekannte Nettetal war angesagt. Wiederum um 15 Uhr Start gen Rieden, aber dieses Mal von der A 61 / B 412 Ausfahrt Rieden kommend gleich am Anfang des Ortes rechts rein in den Sonnenhang, Auto dort geparkt wo der Feldweg mit dem Vulkanzeichen den Einstieg bildet. Ich wählte dieses Mal also die andere Talseite gegenüber dem Gänshalsturm. Es ist kein ausgeschriebener Wanderweg sondern der Weg ging nach oben, soweit wie möglich. Bald war man inmitten eines tief verschneiten Wald-und Feldgebiets und mitten in einem Windpark! Da die Wege zu den Mühlen vom Schnee befreit wurden, konnte man eine Art Windmühlenrennen von Mühle zu Mühle veranstalten und dabei durch wunderschöne einsame Eifellandschaft joggen. Das hatte schon eine eigene Magie, mit den Nebelschwaden, dem Surren der Rotoren und der einsetzenden Dämmerung. Ab und an kam man an einem steinerernen Wegweiser vorbei, z.B. Herremkopf 556 m. Durch die "Mühlenmarkierungen" konnte man sich nicht verlaufen und am Ende war es eine schwarz-weiße Schneenacht-Tour. Magic pur! Einzig traf ich 2 Kinder die einen Waldlauf unternahmen, Covid-Sicherheit also 100% ! Alles spontan und antizyklisch!

Diese kleine After-Work-Tour führt auf den Malberg im Westerwald, 5 km oberhalb von Bad Hönningen. Der Malberg ist ein ehemaliger Basaltsteinbruch mit einem malerischen See, der von schroffen Felsen umringt ist. Ein Umrundung ist in15 min zu schaffen, ca. 1,5 km. Vom obersten Punkt hat man einen tollen Einblick hinunter zum See, als auch ins Westerwälder Hinterland und ins Wiedtal. Interessant ist, dass direkt an der Malberg Berghütte (nettes Restaurant mit Aussichtsterasse) die Überreste einer Skiliftanlage von der ersten künstlich beschneiten Skipiste Europas zeugen (zumindest wird es so beschrieben). Heute kommen vor allem Rodler auf ihre Kosten, immerhin liegt der Malberg ca. 450 m hoch. Die Hütte ist auch ein bekannter Rastpunkt für Wanderer auf dem Westerwaldsteig, deshalb auch Ausgangspunkt für längere Touren.

Diese 18 km lange Tour ist gut geeignet für Läufer, sehr spannend für Geologieinteressierte, Minerwasserfreaks und Bogenschiesser! Die Beschreibung kommt ganz bald!

Bison und Rotwild und Kaninchen